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19.11.2025

Bestandsentwicklung oder Neubau: Lebenszyklusorientierte Entscheidungen treffen

Von der frühen Phase der Projektentwicklung bis zum Bauen im Bestand

Des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) betreibt derzeit ein Forschungsvorhaben zum Thema "Bestandsentwicklung oder Neubau". Das Ziel ist es, eine fundierte, lebenszyklusorientierte Entscheidungsgrundlage für den nachhaltigen Umgang mit Bestandsbauten in den frühen Phasen der Projektentwicklung zu schaffen.

Dabei werden alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökonomisch, ökologisch und sozial – systematisch in die Bewertung von Revitalisierungs- und Ersatzneubaumaßnahmen einbezogen.


© Bildnachweis: BBSR/ ZUKUNFT BAU Forschungsförderung



Bestandsentwicklung oder Neubau
Die Frage „Bestandsentwicklung oder Neubau?“ wird bislang überwiegend auf Basis ökonomischer Kriterien entschieden. Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen, zunehmender Leerstände in Büro-, Handels- und Industrieimmobilien sowie ambitionierter Klimaziele gewinnt jedoch die Integration ökologischer und sozialer Faktoren zunehmend an Bedeutung. Eine umfassendere Betrachtung ist erforderlich, um den Wert und die Potenziale des bestehenden Immobilienbestands zu erkennen.


Nachhaltigkeitsdimensionen im Fokus
Die zentrale Annahme des Forschungsvorhabens lautet, dass künftig – aus gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Perspektive – eine umfassende Berücksichtigung aller drei Nachhaltigkeitsdimensionen in der Bestandsprojektentwicklung unverzichtbar sein wird. Ein grundlegendes Umdenken in der Projektentwicklung ist notwendig, um sowohl den Klimazielen als auch der gesellschaftlichen Verantwortung der Bau- und Immobilienbranche gerecht zu werden.

Durch die Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungsmodells soll der Umgang mit Bestandsbauten transparenter und nachvollziehbarer gestaltet werden. Das Modell ermöglicht eine lebenszyklusorientierte Abwägung zwischen Revitalisierung und Ersatzneubau. Gleichzeitig unterstützt es den Erhalt sowie die zukunftsfähige Weiterentwicklung des Immobilienbestands und fördert fundierte, nachhaltige Entscheidungen in der Projektentwicklung.


Ausblick und Anwendung
Das Forschungsvorhaben kann wertvolle Impulse für die Bau- und Immobilienbranche liefern, indem es gesellschaftliche Verantwortung, Klimaziele und ökonomische Aspekte in Einklang bringt. Die Ergebnisse sollen Projektverantwortliche befähigen, nachhaltige Entscheidungen in der frühen Projektphase zu treffen und damit den Bestand an Immobilien zukunftsfähig zu gestalten.


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