NEWS

26.02.2024
Beratungstag für Existenzgründende
26.02.2024
Wettbewerb "Deutscher Ingenieurbaupreis 2024" startet
26.02.2024
Regelung bei Planungsleistungen nach Streichung § 3 Abs. 7 Satz 2 VgV
21.02.2024
Girls Day 2024
09.02.2024
Marktabfrage Wasserstoff bzw. Infrastrukturbedarfe
08.02.2024
Initiative pro AGB-Recht
07.02.2024
Update Vergabe nach Wegfall des § 3 Abs. 7 S. 2 VgV a.F.
06.02.2024
Rundschreiben zu Vergabeerleichterungen Hochwasser
30.01.2024
Beteiligung am Landesentwicklungsplan Sachsen-Anhalt 2030
19.01.2024
Neuer Vorstand beim LEE Sachsen-Anhalt
17.01.2024
HOAI 202X
19.12.2023
Elektronische Kommunikation mit Gerichten über „Mein Justizpostfach"
13.12.2023
Umfrage für Baukulturbericht 2024/2025
13.12.2023
Einstieg in internationale Geschäfte gefördert
13.12.2023
Erlasse zur Einführung der neuen EU-Schwellenwerte
05.12.2023
Informationsbedarf zur kommunalen Wärmeplanung ungebrochen hoch
04.12.2023
AHO-Herbsttagung 2023 - Resümee zur Halbzeit der HOAI-Reform
30.11.2023
STADTUMBAU Award 2023 verliehen
29.11.2023
KfW: sechs Förderprogramme gestoppt
29.11.2023
Ab 01.01.2024: Neue EU-Schwellenwerte
22.11.2023
Bundestag verabschiedet Gesetz für Wärmeplanung
17.11.2023
Neues Jahrbuch „Ingenieurbaukunst 2024“ erschienen
13.11.2023
Förderprogramme Digitalisierung
13.11.2023
Bau-Turbo-Pakt
09.11.2023
Technische Baubestimmungen (VV TB) 2023
07.11.2023
Gründerwoche 2023: Beratung für Existenzgründende
06.11.2023
THG-Check Sachsen-Anhalt
19.10.2023
Energieberatertreffen Sachsen-Anhalt
18.10.2023
Wohnungsbaugipfel: Bund und Länder müssen die nächsten Hürden nehmen
18.10.2023
Neue Förderbedingungen "Wohneigentum für Familien"

08.04.2022

Paradigmenwechsel für Recyclingkunststoffe in Deutschland

Im Zuge des Ukraine-Kriegs steht der Wandel von der Abhängigkeit zur Unabhängigkeit Deutschlands von russischen Energieimporten ganz oben auf der Tagesordnung der Bundesregierung. Mit der damit eingeleiteten Veränderung des Rohstoffmarktes für Öl und Gas ist nicht nur mit einer drastischen Preiserhöhung, sondern durchaus auch mit einer Verknappung der Ressourcen Erdgas und Rohöl zu rechnen. Spürbar wird die nicht nur an den Zapfsäulen der Tankstellen. In weiten Bereichen der chemischen und nahezu in der gesamten kunststoffverarbeitenden Industrie sind die Folgen dieses Rohstoffmangels zunehmend zu spüren. Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage nach der Verstärkung der Akzeptanz des Einsatzes von Recyclingkunststoffen.

Vielen Experten war immer bewusst, Kunststoffabfälle bieten mehr Potenzial als das eines Ersatzbrennstoffes oder das eines mausgrauen Pflanzkübels. Viele Kunststoffanwender setzen sortenrein aufbereitete Recyclingkunststoffe, wenn auch in geringen Konzentrationen bei der Herstellung hochwertiger Produkte ein. Nun ist jedoch ein klarer Wechsel des Images von Recyclingkunststoff vom „Zeugnis Grünen Gewissens“ zum Hoffnungsträger eines ganzen Wirtschaftszweiges zu erwarten. Zunehmend sind Anfragen von Kunststoffverarbeitern nach sorten- und möglichst farbreinem Recyclaten festzustellen, die Neuware ersetzen sollen. Damit sind mehrere Problemstellungen und Ansprüche verbunden.

Einerseits ist sicherzustellen, dass mehr Kunststoffrecyclat für die Kunststoffverarbeitung bereitgestellt werden kann. Damit muss bereits auf die Abfallerzeuger hingewirkt werden, Kunststoffe konsequent und sortenrein zu trennen. Weiterführend müssen qualifizierte Kunststoffverwerter konsequent gefördert werden. Spätestens in der jetzigen wirtschaftspolitischen Lage wird aus dem Abfall Kunststoff der Rohstoff Kunststoff und damit wird aus verwertetem Kunststoffabfall das Produkt Recyclingkunststoff.

Diese Erkenntnis muss sich sowohl bei Politik und Genehmigungsbehörden etablieren als auch bei den Kunststoffverwertern, der kunststoffverarbeitenden Industrie und deren Kunden. Klarzustellen ist aber auch, dass ein qualifiziertes Kunststoffrecycling nicht nur der Gewerbeabfallverordnung bedarf. Wichtig ist, dass die politischen Weichen gestellt werden, die den konsequenten Marktzugang für Recyclingkunststoffe in die Industrie ermöglichen.

Dr. Mike Kersten
ö.b.u.v. Sachverständiger der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, Sachgebiet Abfallstoffe